Obwohl Outsourcing im IT-Bereich oft als kostengünstige und innovative Lösung propagiert wird, zeigt sich in vielen Umfragen eine hohe Unzufriedenheit mit bestehenden Outsourcing-Situationen. In diesem Beitrag werden die zehn meistverbreiteten Unwahrheiten zum Thema Outsourcing aufgedeckt und Auswege für eine erfolgreiche Umsetzung aufgezeigt. In Kürze:

1. Outsourcing spart Kosten: In der Realität erzielen Outsourcer selten Kosteneinsparungen, die der Kunde selbst nicht erreichen könnte. Steuerungs- und Qualitätssicherungsaufwände werden oft unterschätzt, und Kostenvergleiche zum Eigenbetrieb können unrealistisch sein.

2. Outsourcing bringt Innovation: Oftmals stehen die Profitziele des Dienstleisters der erwarteten Innovation im Weg. Kunden und Dienstleister müssen klare Ziele und Messpunkte für die Innovation festlegen und Anreizsysteme für neue Ideen schaffen.

3. Outsourcing verbessert die Servicequalität: Servicelevel-Vereinbarungen (SLAs) können zwar technische Leistungen regeln, aber die wahrgenommene Servicequalität bleibt oft hinter den Erwartungen zurück. SLAs sollten stärker an geschäftlichen Erfordernissen ausgerichtet werden.

4. Outsourcing erhöht die Flexibilität: Viele Outsourcingverträge bieten noch keine echten „On Demand“ Servicekonzepte und erschweren flexible Skalierungen. Technologiefragen sollten losgelassen und Virtualisierung und „Shared“ Servicekonzepte genutzt werden, um echte Flexibilität zu erreichen.

5. Outsourcing verringert Risiken: Dienstleister versuchen oft, sich vor einer erweiterten Verantwortung zu drücken, während Kunden die Verlagerung von Risiken anstreben. Joint Ventures oder Gainsharing Preismodelle können faire Risikoteilungen ermöglichen.

6. Outsourcing schafft Transparenz: Transparenz über Leistungen und Kosten ist entscheidend für eine saubere Steuerung. Marktvergleichbare Leistungskataloge und Preismodelle sowie ein definiertes Request Management unterstützen die Transparenz.

7. Outsourcing bringt Standardisierung und Prozessverbesserungen: Fachbereiche können Standardisierungsbemühungen oft unterlaufen. Eine „empowered“ IT-Governance-Organisation und klare Standardisierungspotentiale können hier Abhilfe schaffen.

8. Outsourcing beschleunigt Projekte: Projektbearbeitung ist oft langsam und aufwandsgetriebene Projekte können hohe Kosten verursachen. Ein internes Projekt-/Portfolio-Management und professionelles Anforderungsmanagement sind entscheidend für hohe Projekteffizienz.

9. Outsourcing erleichtert die Erfüllung von Compliance-Anforderungen: Die Verantwortung für Compliance bleibt beim Kunden, und externe Dienstleister können den Aufwand erhöhen. Eine klare Definition der zu erfüllenden Compliance-Anforderungen und eine vertragliche Zusicherung der Implementierung von Verfahren können hier helfen.

10. Outsourcing macht nicht abhängig: Bei Vertragsende entstehen oft zusätzliche Kosten, wenn der Dienstleister nicht ausreichend vorbereitet wurde. Detaillierte Transition-Out Vereinbarungen sind wichtig, um die Sourcing-Fähigkeit zu erhalten.

Fazit: Outsourcing-Projekte erfordern einen hohen Reifegrad der Prozesse, Organisationen und involvierten Personen. Beide Seiten müssen klare Ziele und Maßnahmen festlegen, um die Vorteile des Outsourcings erfolgreich zu nutzen. Investitionen in Intellectual Property, Best Practices und Erfahrungsaustausch sind auf Kundenseite oft unterschätzt und können zu einer erfolgreichen Umsetzung beitragen.

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